Am letzten Freitag war es wieder Zeit für Himmelsbeobachtungen in der Sternwarte der Bertha von Suttner IGS (BvS) im Schulzentrum Süd, in Zusammenarbeit mit der Studentischen Arbeitsgemeinschaft für Astronomie e.V. (SAGA) der Rheinland-Pfälzisch Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU). Trotz einiger Wolken konnte die Veranstaltung stattfinden. Es sollte das letzte Mal sein, dass in diesem gewohnten Format in der Kuppel der Sternwarte auf dem Dach des Fachklassengebäudes Himmels¬beobach¬tungen durchgeführt werden. Das Gebäude wird aufgrund neuer Bauvorschriften ab dem neuen Schuljahr nur noch eingeschränkt nutzbar sein. Für die Sternwarte bedeutet das, dass die Veranstaltung am 19. Juli 2024 nach 45 Jahren (vorerst?) die letzte war. Los ging es hier mit dem Bau des Schulzentrums in den 70er Jahren, als Gesamtschule für 3000 Schüler mit 150 Klassen geplant wurde. Am 31.08.1979 wurde dann die Astronomiekuppel eingeweiht. Die Gesamtschule (heute Bertha von Suttner IGS) verfügte damit als eine von nur sehr wenigen Schulen in Rheinland-Pfalz über eine Sternwarte. Im Rahmen der Kooperation mit der RPTU (Prof. Dr. Oersterschulze und Dr. Christian Anders) konnte am 22. März 2019 ein neues Teleskop in der Sternwarte stationiert werden. Damit wurden seither regelmäßig öffentliche Veranstaltungen für Schülerinnen und Schüler, aber auch alle anderen an der Astronomie interessierten Bürgerinnen und Bürger, durch die beiden Moderatoren Dr. C. Anders (SAGA) und Dr. A. Rueff (BvS) durchgeführt. Immer wieder waren die Veranstaltungen schnell ausgebucht, das belegt das große Interesse an der Astronomie in allen Altersklassen.
Auch am letzten Freitag konnten wir wieder starten, los ging es um 22:00 Uhr. Nach einigen einleitenden Informationen wurde zunächst der tiefstehende Mond ins Visier genommen. Sehr schön waren hier die Kraterstrukturen auf der Oberfläche durch das Teleskop zu erkennen. Aufgrund der aktuellen Planetenpositionen konnten am Freitag zunächst keine Planeten beobachtet werden. Diese befinden sich momentan abends im nicht sichtbaren Bereich unter dem Horizont. Es wurden deshalb zunächst einige Sterne (z.B. Albireo, ein Doppelstern im Sternbild Schwan – Entfernung ca. 385 Lichtjahre) und Deep-Sky-Objekte (Ringnebel im Sternbild Leier – Entfernung ca. 2870 Lichtjahre) angepeilt, also Himmelsobjekte die sich außerhalb unseres Sonnensystems befinden. Parallel zu den visuellen Beobachtungen wurden Computersimulationen des Himmels zum Vergleich gezeigt. Ab 23:25 Uhr sollte dann der Saturn im sichtbaren Bereich des Himmels erscheinen, knapp über dem östlichen Horizont. Zunächst versperrten noch einige Wolken die Sicht, wenig später war er dann aber deutlich zu sehen und konnte durch das Teleskop gut beobachtet werden. Aufgrund der am Freitag doch sehr zahlreichen Wolken war damit nicht unbedingt zu rechnen. Beim Blick auf sehr tief stehende Objekte können schon wenige Wolken sehr problematisch für die visuelle Astronomie sein. Dass er aber dann doch noch so deutlich zu sehen war, war ein sehr schöner Abschluss für diesen Beobachtungsabend in der Sternwarte. Ob es zugleich der endgültige Abschluss für die Sternwarte Kaiserslautern war, das wird sich wahrscheinlich schon bald entscheiden. Für die Astronomie in Kaiserslautern wäre es eine tolle Sache, wenn sich eine Lösung für den Erhalt finden ließe. Momentan steht dies aber noch „in den Sternen“, wir dürfen gespannt sein und müssen die Daumen drücken!